Gregorianikschola Spaichingen singt in Gottes Laterne

Kathedrale von Metz

Die Gregorianikschola St. Peter und Paul Spaichingen feiert 2019 ihr 25-jähriges Bestehen. Deswegen unternahm die Gruppe mit ihrem Dirigenten Georg Fehrenbacher einen viertägigen Jubiläumsausflug nach Metz. Am Himmelfahrtstag wollten neun Sänger mittags vom Spaichinger Bahnhof starten. Bedauerlicherweise war die Zugstrecke nach Tuttlingen bis auf Weiteres gesperrt. So ging es mit privaten PKWs nach Immendingen, wo man den Anschlusszug noch erreichte. An dieser Stelle sei den drei Ehefrauen gedankt, die spontan als Taxifahrerinnen einsprangen.

Die weitere Bahnfahrt verlief ohne Zwischenfälle und dank des TGV gelangten alle zügig in die lothringische Bischofsstadt an der Mosel.

Vor Ort in Metz wurden die Reisenden von einem langjährigen Unterstützer der Spaichinger Sternsingeraktion, Pascal Fontaine, erwartet. Monsieur Fontaine entpuppte sich als ein außergewöhnlicher Kenner der verschiedenen Metzer Stadtviertel, ihrer Geschichte und der zahlreichen Kirchen. Auf dem Programm standen zwei Stadtführungen, eine Bootsfahrt auf der Mosel, eine Führung durch die Kathedrale und eine Weinprobe mit Produkten eines lokalen Weingutes. Auch andere kulinarische Köstlichkeiten blieben den Spaichingern nicht verborgen. Besonders die „Käsefabrik“ hinterließ einen bleibenden Eindruck. Die Schola besuchte außerdem das Robert-Schuman-Haus und ließ sich über den gleichnamigen Visionär der europäischen Idee ausführlich informieren. Zu diesem Ausflug in die Umgebung von Metz hatte Pascal, wie ihn alle nennen, eigens einen Kleinbus und zusätzliche Fahrkarten organisiert, da nicht alle aufs Mal im Kleinbus mitfahren konnten.

Die Abende standen im Zeichen der Kameradschaft. Am Freitag saßen alle bei einer Fotoshow mit den Bildern der letzten 25 Jahre zusammen, die von Gebhard Lipp und Volker Schweizer vorbereitet worden war. Dabei wurden Erinnerungen an ehemalige Sänger und vergangene Auftritte wach und man konnte feststellen: Die Gregorianikschola Spaichingen hat im letzten Vierteljahrhundert bereits viel erlebt.

Am Samstagabend schauten die Sänger gemeinsam das Champions League Finale - natürlich mit französischem Kommentar - an. Als Fußballkneipe diente der Frühstücksraum  des ein Jahr zuvor ausgekundschafteten Hotels.

Der Höhepunkt der Jubiläums-Tour folgte am Sonntagmorgen: die Gregorianikschola gestaltete das Choralamt in der „Gotteslaterne“. So wird die Kathedrale St. Etienne in Metz genannt, weil sie die größte Fensterfläche einer gotischen Kirche in ganz Europa hat. Die Kirchenmusikerin Marie-Laure Deldemme, mit der sich Wolfgang Schmid und Michael Kasprzak im Jahr zuvor getroffen hatten, sang mit ihrem kleinen Chor die französischen Gottesdienstlieder und übersetzte die Begrüßung des Zelebranten auf Deutsch.

Direkt nach der Messe traten die Sänger die Heimreise an und kehrten mit vielen schönen Eindrücken von der Mosel an die Prim zurück.                                                     

Gebhard Lipp